Jiu-Jitsu Wissen

Jiu-Jitsu bei DJK Dülmen

Hier ein paar Informationen zur Kleidung und den Regel des Budo-Sportes Jiu-Jitsu:

Die Kleidung (Keikogi)

Die Budo-Sportler tragen eine bestimmte Sportkleidung (Keikogi). Diese besteht aus einer Hose (Uwagi) und einer Jacke (Zubon). Diese wird mit einem Gürtel (Obi) befestigt. Je nach Kampfsportart gibt es unterschiedliche Formen der Kleidung. Als Fußbekleidung werden außerhalb der Mattenfläche Sandalen (Zoris) getragen.

Der Gürtel (Obi)

Obi ist der Gürtel zum Keikogi (Sportkleidung) und unterscheidet sich je nach Graduierung in den jeweiligen Farben. Das Graduierungssystem der Gürtelfarben ist sehr wahrscheinlich im Jahre 1883 von Jigoro Kano eingeführt worden. Dieses setzt sich zusammen aus dem Kyu-System (Mudansha) und dem Dan-System (Yudansha). Wörtlich übersetzt heißt Mudansha „Person ohne Dan“ und Yudansha „Person mit Dan“.

Das Zwei-Stufen-System von Jigoro Kano unterschied zwischen Weißgurten und Schwarzgurten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein überschaubares Gürtelsystem. Im Kyu-Bereich wurden aufgrund der besseren Überschaubarkeit Farbgurte eingeführt.
Damit bezweckte man die messbare Weiterentwicklung der Schüler. Im Laufe der Zeit wurde das Graduierungssystem von anderen Kampfkünsten übernommen und auf deren Stile angepasst. In den unterschiedlichen Kampfsportarten können sich daher Abweichungen ergeben.

Die Einteilung im Dan-Bereich in 10 Meistergrade ist im Jiu-Jitsu üblich. Bei den ersten 5. Meistergraden ist man berechtigt den schwarzen Gürtel zu tragen, ab dem 6. bis 8. Meistergrad den rot-weißen und vom 9. bis 10. Meistergrad den roten Gürtel.

Die Einteilung der Gürtelfarben erfolgt aufgrund einer Gürtelrangfolge (Kyudan). Im Jiu-Jitsu unterscheidet man die Graduierungsgruppen in 3 Ebenen:

  • Mudansha – die Ebene des Schülers
  • Yudansha – die Ebene der fortgeschrittenen Schüler mit Schwarzgurten
  • Kodansha – Meister und Lehrer mit Schwarzgurten

1. Stufe: Mudansha – Das Kyu-System (6. bis 1. Kyu)

  • Weißgurt (6. KYU)
  • Gelbgut (5. KYU)
  • Orangegurt (4. KYU)
  • Grüngurt (3. KYU)
  • Blaugurt (2. KYU)
  • Braungurt 1. KYU)

Bei Kinder und Jugendlichen können Zwischenstufen (z. B. gelb-orange, orange-grün) vergeben werden.

2. Stufe: Yudansha – Technische Meistergrade (1. bis 4. Dan)

Omote – Kohai (Formschüler)

  • 1.Dan – Shodan
    Grad des Suchenden nach dem Weg
  • 2.Dan – Nidan
    Grad des Schülers am Anfang des Weges

Okuden – Sempai (Wegschüler)

  • 3.Dan – Sandan
    Grad des anerkannten Schülers

Kaiden – Sempai (Techniker)

  • 4.Dan – Yondan
    Grad des technischen Experten

3.Stufe: Kodansha – Geistige Meistergrade (5. bis 10. Dan)


Die Etikette (Reigi)

Reigi bedeutet übersetzt Etikette, Höflichkeit und Verhalten. Die asiatische Herkunft des Budo-Sports bringt viele wichtige, wertvolle und unabdingbare Verhaltens- und Umgangsformen mit sich, die die Ausübung der Selbstverteidigungskünste von übrigen Sportarten besonders abgrenzt.

Die sportliche Grundhaltung trägt sowohl zur Vermeidung von Verletzungen mit dem Trainingspartner bei und sollte darüber hinaus eine vorbildlich Einstellung und Entwicklung – auch im privaten und beruflichen Alltag – widerspiegeln.

Als wichtige Identifikationsmerkmale sind beispielhaft zu nennen:

  • Höflichkeit
  • Selbstkontrolle
  • Zurückhaltung
  • Bescheidenheit
  • Konzentration
  • Einsatzwille
  • Respekt

Die Begrüßung (Rei)

Die Atmosphäre im Dojo (Übungsstätte) wird durch ein bestimmtes Zeremoniell geprägt.

Eine wichtige Stellung in den Kampfkünsten hat Rei. Es gibt Keirei, was Gruß und Verbeugung bedeutet. Ohne Höflichkeit geht der Wert des Jiu-Jitsu verloren und deshalb hat Rei als Zeichen des Anstandes und des Respekts eine große Bedeutung. Formell gibt es unterschiedliche Grußformen.

  • Shomen ni rei – Verbeugung zur Vorderseite
  • Sensai ni rei – Verbeugung zum Meister
  • Shihan ni rei – Verbeugung zum Großmeister
  • Otagai ni rei – Verbeugung zueinander
  • Sempai ni rei – Verbeugung zum Senior (Älteren)
  • Za-rei – Gruß im Sitzen
  • Ritsu-rei – Gruß im Stehen

Beim Betreten des Dojo wird durch Verbeugung dokumentiert, dass der Budoka seinen Alltag hinter sich lässt und sich innerlich auf die Begegnung mit seinen Trainingspartnern auf der Matte einstellt. Eine weitere Verneigung beim Betreten und Verlassen der Matte beinhaltet die Bereitschaft zur Fairness und zur Verantwortung für die Gesundheit des jeweiligen Trainingspartners. Die abschließende Verbeugung beim Verlassen des Dojo rundet das anerkennende und achtende Verhalten gegenüber dem Lehrer/Trainer und den anwesenden Schülern ab. Wenn zwei Schüler gemeinsam trainieren, verbeugen sie sich voreinander. Damit erweisen sie dem anderen ihren Respekt und zeigen ihm, dass sie ihn nicht absichtlich verletzen werden. Immer, wenn der Lehrer seinen Schülern etwas erklärt, sei es der ganzen Gruppe oder dem Einzelnen, so führen sie ebenfalls Rei aus.

Zu Beginn und am Ende der Trainingseinheit stellt sich die Gruppe zum Angrüßen bzw. Abgrüßen auf der Matte gegenüber dem Trainer auf. Der höchstgraduierte Kyu- oder Dan-Grad steht ganz rechts (vom Trainer aus gesehen links). Die anderen Trainingsteilnehmer stellen sich in absteigender Gürtelfarbe an seiner linken Seite auf.